Der Familienname „Rosen“
Das Wort geht zurück auf den jüdischen Namen Ruben kann auch Roben gelesen werden (in der hebräischen Schrift gibt es keine Vokale, insofern ist die lautmäßige Umsetzung jeweils mehrdeutig). Aus Roben bildete sich Rosen.
Als besonders typisch für jüdische Familiennamen erscheinen die Kunstnamen, die eine sehr umfangreiche Namengruppe bilden. Dabei fällt eine Reihenbildung mit bestimmten positiv konnotierten Wörtern auf, vgl. Blume Rose, Rosen, Rosenbaum, Rosenberg, Rosenberger, Rosenblatt, Rosenblüth, Rosenblum, Rosenfeld, Rosenfelder, Rosengarten, Rosenhain, Rosenkranz, Rosenrauch, Rosenstein, Rosenstock, Rosenthal, Rosenthaler, Rosenzweig usw.
Dei Entstehung der jüdischen Familiennamen
Bis tief in die Neuzeit trugen Juden nur einen einzigen Namen, der meist hebräischer Herkunft war.
Beinnamen wurden nur gelegentlich vergeben. Diese bezogen sich meist auf den Namen des Vaters, konnten aber auch einen Hinweis auf den Beruf oder eine Angabe zum Herkunftsort geben. Aus dem Spätmittelalter stammen Namen wie Schloma, Abrahams son oder 1436 Abraham … tzu Lipczk.
Innerhalb der christlichen Bevölkerung setzten sich feste Familiennamen erst seit 1600 durch. Bei den Juden entwickelten sie sich zuerst dort, wo es eine große, beruflich vielfältige jüdische Gemeinde gab ‒ so z. B. in Frankfurt am Main, in Wien und in Prag. Erst im 18. und 19. Jahrhundert wurden die Juden im Rahmen der Emanzipationsgesetze zur Annahme fester Familiennamen verpflichtet, zuerst 1787 in Österreich, 1809 in Baden, 1813 in Bayern – in Sachsen erst seit 1838. Dabei boten die Emanzipationsgesetze meistens Gelegenheit zu freier Wahl der Namen. Eine Ausnahme bildete Westgalizien, wo die Juden die Familiennamen administrativ erhielten und wohlklingende Namen (Lilienthal, Rosenthal, Edelstein) käuflich erwerben konnten.