Die Schroeters stammen aus Thüringen, Teil 1

 

Die Vorfahren von Anneliese Schroeter, der Urgroßmutter mütterlicherseits unserer Enkelkinder Noah, Keziah, Ben und Lina, stammen ursprünglich aus dem kleinen thüringischen Dorf Frankenroda malerisch im Landschaftsschutzgebiet des Werratals gelegen.

Anneliese Schroeter mit Schäferhündin Bruna,1938
 

Der Ort, der mit zu den reizvollsten  der Gegend zählt, grenzt direkt an den Fluss und ist umgeben von Wiesen und bewaldeten Hängen.Nicht zuletzt machen auch alte Fachwerkhäuser, die Sankt Katharinenkirche und das historische Gerichtsgebäude seinen Charme aus.   Es ist nicht verwunderlich, dass Frankenroda, das an dem 300 km langen Radweg durchs Werratal liegt, sich großer Beliebtheit bei Erholungssuchenden erfreut.

Sankt Katharinenkirche

Als eine der ältesten Siedlungen der Gegend fand der Ort bereits in einer Urkunde aus dem Jahr 1104 Erwähnung.  Vermutlich war er aber schon im 9. Jahrhundert besiedelt. Hier lebten die Schroeters und ihre Verwandten über viele Generationen seit dem Mittelalter als Untertanen der Herzöge von Sachsen-Gotha-Altenburg und später dann von Sachsen-Meiningen. Kurfürst Friedrich der Weise, gleichzeitig ernestinischer Herzog von Gotha, gab Frankenroda zusammen mit fünf anderen Dörfern (Burg und Amt Haineck) 1513 den adeligen Herren von Hopfgarten zum erblichen Lehen. (Hopfgartensches Gericht).

Die Gerichts-Oberhoheit wurde von den Mönchen der Probstei Zella (20 Min Fußweg entfernt) ausgeführt. Das Gerichtshaus (s. Foto) wurde 1508 erbaut. Der kirchliche Erbzins war ebenfalls der Probstei zu entrichten.

 Wappen der Propstei Zella

Es ist davon auszugehen, dass die Schroeters auch in der frühen Neuzeit leibeigene Bauern waren, die unter der Knute dieser Lehnsherren Fronarbeit leisten mussten. Unter dem Einfluss der Reformation revoltierten die Bauern gegen ihre Unterdrücker und forderten Freiheit und mehr Rechte, die Beseitigung der Leibeigenschaft und der Frondienste.

Der radikale Reformator Thomas Müntzer rief die Bauern zum offenen Aufstand gegen den Adel auf.

Naturkanzel

Seine Predigt hielt er in der Nähe von Frankenroda. Bei Falken, dem Nachbarort Frankenrodas, soll Müntzer auf einem Felsvorsprung, einer Art Naturkanzel, stehend im Frühjahr 1625 den Bauern des Werratals seine revolutionäre Botschaft verkündet haben. Seine aufrührerischen Worte blieben nicht ohne Wirkung.

 

Thomas-Müntzer-Denkmal in Mühlhausen

Auch die Bauern aus Frankenroda folgten seinem Aufruf und schlossen sich im April 1525 seinem Bauernheer an, das gegen die Fürsten zu Felde zog.

Bei Frankenhausen/Kyffhäuser kam es am 15. Mai 1525 zur entscheidenden Schlacht, in der die Bauern vernichtend geschlagen wurden. Diejenigen Fankenrodener Bauern, die nicht zu den 6000 Toten zählten, wurden von geistlichen und weltlichen Feudalherren zu Rechenschaft gezogen und mit völlig übertriebenen Strafen und überhöhten Wiedergutmachungszahlungen belegt.

Zu den Betroffenen zählten höchstwahrscheinlich auch Mitglieder der Familie Schroeter. Wer genau dazugehörte, ist nicht mehr nachweisbar, denn der Stammbaum der Familie lässt sich wegen der fehlenden Kirchenbücher von Frankenroda nur bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zurückverfolgen.

Der letzte aus der Sippe unserer direkten Vorfahren, der 1810 in Frankenroda geboren wurde, war Georg Ernst Schroeter. Ihn zog es als jungen Mann – wie damals viele – in die 20 km nordöstlich gelegen wirtschaftlich prosperierende Stadt Mühlhausen, wo er eine Familie gründete.

Fortsetzung hier

 

 

Translate »