Franz Dietz im II. Weltkrieg – 2 Russland – Fahrt zur Ostfront

Am 22. Juni 1941 beginnt Deutschland den Krieg gegen die Sowjetunion.

Im Oktober 1941 verlässt die Einheit von Franz Dietz, die Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 284,  per Bahn Mannheim mit dem Ziel südliches Russland und Halbinsel Krim.

 

Vor der Abfahrt, ganz rechts Franz Dietz

Verladung der Militärfahrzeuge

Franz Dietz (v.l.) und die übrigen Angehörigen der Stabskompanie am Tag der Abfahrt

Der Truppentransport auf einer Strecke von ca. 3000 km dauert etwa 9 Monate. Die Einheit erreicht ihr Einsatzgebiet bei Sewastopol Ende Juni 1942.

 

Einige Stationen der Reise und längere Aufenthalte sind in Bildern festgehalten.

November 1941 

Bahnhof der Stadt Campulung  im Norden der Walachei, Rumänien     

 Erste Begegnung mit rumänischen Einheimischen

Kirche in Siebenbürgen 

Morgentoilette

                                                                         

Ende November 1941  Kirche in Vatra Dornei (deutsch Dorna Watra )

im Nordosten Rumäniens

einheimische Bevölkerung des Ortes in den Ostkarpaten

5. Dez. 1941       

 Ausstattung mit Winterkleidung   

erster Schnee in den Karpathen

 

Dorf in den Karpaten   

    

evakuierte russische Frauen

Bacau

Vom 9. Dez bis Weihnachten  1941  bleibt die Einheit in einem Barackenlager  in der Stadt Bacau,  Westmoldau, Rumänien

Geschäftstraße in Bacau

Barackenlager 

Wachhäuschen am Lager

 

                        

Ständchen der Kompanieband

Dorfmusik in Rumänien   –  im Hintergrund runänische Musikanten

Begegnung mit Einheimischen

 

     

 

Winterwanderung in den Karpaten

          

24.12.1941         

       Weihnachtsfeier in Bacau

   Triaspol

Auf der Fahrt nach Odessa bleibt die Eineit von Dezember 1941 bis Februar 1942 in Triaspol. Die Stadt liegt liegt am östlichen Ufer des Dnister in Transnistrien, Moldau .

Quartier in Triaspol               

                                                                                                   

                                                         umgestürzte Geschütze bei Triaspol

Odessa

Von Februar bis Juni 1942 bleibt die Einheit in Odessa

                                                                                                              Unterkunft in der Universität von Odessa

Stadtansichten: 

  Bahnhof       

    die Oper     

  am Hafen 

in der Oper

 

 

Platz vor der Oper 

Kloster St. Pantaleon 

öffentliche Parkanlage

Alltag der Soldaten:                                                                                                                                            

 Löhnungsappell                                                        auf dem Markt 

   

die Offiziere der Einheit                                      Frühstück im Stehen vor der Unterkunft

Freizeit:

   Sonnenbad auf dem Dach         

 

                                      Strandspaziergang im Winter am Meer

Heimaturlaub Anfang Juni1942

  Aufbruch in die Heimat

Franz Dietz erhält Anfang Juni 1942 Heimaturlaub. Mit im Reisegepäck ist ein Öl-Gemälde, das er im Auftrag von Gustav Martin dessen Ehefrau Elfriede im Saarland überbringen soll.

So findet  am 9. und 10. Juni 1942 in Bischmisheim/Saar die schicksalhafte Begegnung mit Martha Diener, seiner späteren Ehefrau statt. Offensichtlich verbringen die beiden schöne gemeinsame Stunden in Bichsmisheim und Umgebung und verlieben sich ineinander.

Martha Diener (Zeichnung von Franz Dietz)

Am 17. Juni tritt Franz  wieder die dreitägige Bahnerise nach Odessa an. Noch am Tag seiner Ankunft in Odessa, am 20. Juni 1942, fährt der Mannschafts-Transportzug incl. Geschütze und Ausrüstung Richtung Einsatzgebiet an der Südküste der Krim ab. Nächste Station mit einem nur kurzen Aufenthalt wird die Hauptstadt der Krim Simferopol sein, im Zentrum der Halbinsel gelegen.

Der Zug trifft dort am 25. Juni 1942 ein.

Simferopol – Straßenszenen 

Wohnviertel der Krimtartaren         

 Unterkunft von Franz Dietz und Kameraden

    Die Fahrt zur Front bei  Sewastopol entlang der Küste

Auf der Ladefläche eines Lasters fahren Franz Dietz und drei Kameraden  – darunter sein Freund Gustav  Martin  und späterer Schwager – Richtung Südküste. Die Fahrt entlang der Küste wird für die Gruppe zu einem touristischen Erlebnis. Gustav  Martin hat das Erlebte im Bild festgehalten.

Bei dem Ort Aluschta trifft die „Reisegruppe“ auf die Küste.

Franz Dietz schilderte die Fahrt nach Jalta so:

„Die dunklen Zypressen haben sich malerisch vor den zarten Konturen des glitzerndes Meeres abgehoben, kleine Inselchen mit Palmen  und mit Pinien bestanden säumten die Küste, um die Felsen spielten die Wellen. Delfine zogen ihrer Bahnen und tauchten in den kühlen Fluten auf und nieder .

Reizende Villen von Bäume und Blumen umgeben  reihten sich auf Uferpromenaden am Strand entlang. So märchenhaft schön kann es nur in Paradise sein.“

 Die Küste bei Hursuf

„Von Simferopol ging es im LKW weiter nach Süden. Ganz im Süden an der Küste der Krim erreichten wir das Gestade des Schwarzen Meeres, und wir fuhren durch eine Landschaft von paradiesischer Pracht. Wir waren berauscht von dem Glanz und der Schönheit dieses Streifens der Erde, von dieser allgewaltigen Macht der Natur, wie sie sich unseren Augen darbot. Die Sonne warf ihre goldenen Strahlen hernieder, die sich im weiten blauen Meer silbernen glänzend spiegelten. Wir konnten alle Herrlichkeit um uns erblicken, zumal wir auf einem offenen Wagen saßen, wir mussten immer nur schauen und staunen. Viele Kilometer ging es so die Fahrt entlang von der Küste durch hunderte von Kurven. Dieser Tag war ein Erlebnis für jeden von uns und keiner wird diese romantische Fahrt vergessen, diese Fahrt durch die russische Riviera.“

       Panorama von Jalta         

Straße in Jalta

 

 

„Schwalbennest“

„Bevor ich nun Einzelheiten der Fahrt schildere, möchte ich kurz die Fahrstrecke angeben:  Von Simferopol ging es in südwestlicher Richtung zur Küste. Auf einer Straße am Meer entlang fuhren wir einige Kilometer und kamen nach Aluschka, Jalta und Alupka.  Nach einiger Zeit ging es dem Meer entlang, dann bogen wir ab nach Norden auf der Asphaltstraße durch das Jaila-Gebirge Richtung Sevastopol. auf Serpentinen ging es hinauf zu steilen hören ins felsige Gebirge. Die Kurven wurden immer zahlreicher und spitzwinkliger, manchmal mussten wir sogar mit unserem großen Wagen wieder zurückstoßen. Dann erst konnten wir die Kurve nehmen.“

Villa des  Fürsten Woronzoff in Alupka

„Noch schöner wurde die Küste bei Alupka, der Perle dieser Gegend. Hier hatten wir einen längeren Aufenthalt. Wir fuhren zum Sommerschloss eines der reichsten Herrscher Russlands aus der Zarenzeit, des Fürsten Woronzoff. Der Reichtum die Pracht und Herrlichkeit an Kunst und Natur, welche hier zusammentrafen, ist bestimmt einmalig. Fürst Woronzoff hatte in Russland 20 Schlösser, von denen das hier in Alupka das schönsten ist. Jedes der vielen Zimmern und Säle war in einem anderen Stil ausgestattet und eingerichtet. Die Künstler Europas der damaligen Zeit haben hier ihre Meisterwerke zusammengetragen. Ein gut deutschsprechender russischer Professor führte durch all die Räume, Wandelhallen am Meer, durch den Park am malerischen Ufer. Ich will nur einen Teil von dem aufzählen, was wir hier sahen. Die Bibliothek umfasst 10.000 Bände in feinster Ausführung. Gemälde, Standbilder, Kunst Möbel, Perserteppiche, feine Stickereien, Wandmalereien, Gardinen und Vorhänge aus Brokat in großer Zahl und einmaliger Schönheit. Wir wanderten durch viele Räume unter anderem durch einen riesigen Speisesaal, ein Konzertsaal, einen Theatersaal und vieles mehr. Ein Blumenmeer umrahmt die Terrasse aus Marmor am Meer, auf jedem der zahlreichen Sockel thronen große Löwen ebenfalls aus Marmor, welche  stolz majestätisch die Köpfe recke.

Auch bekamen wir hier in der Küche des Schlosses ein Frühstück bestehend aus gebackenen Eiern, Butterbrot und Tee. Wir hatten hier so vieles erlebt und gesehen, so dass ich wie in eine andere Welt versetzt fühlte und ganz vergaß, dass wir uns ja Mitten im Krieg befanden.“

In den letzten Juni-Tagen de Jahres 1942  versammelt sich die Truppe bei der heftig umkämpften Hafenstadt Sewastopol. Zunächst beziet die Artillerieeinheint auf den Anhöhen  bei Kutschuk Muskomja (Кучюк Мускомья 25 km südl. von Sewastopol)   einen Gefechtsstand.

Fortsetzung – Einsatz auf der Krim

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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